Karl Mantler

österreichischer Gewerkschaftsführer; Mitgründer der Internationalen Union der Lebens- und Genussmittelarbeiter; 1934 Gründer der illegalen freien Gewerkschaft der Lebensmittelarbeiter und Vorsitzender des Bundes der freien Gewerkschaften; unter den Nationalsozialisten mehrfach verhaftet und im KZ; nach dem Zweiten Weltkrieg Obmann der Gewerkschaft der Lebensmittelarbeiter und wieder Vorstandsmitglied der Internationalen Union der Lebensmittelarbeiter-Gewerkschaften; Präsident der Wiener Arbeiter- und Angestelltenkammer 1945-1956

* 13. Januar 1890 Wien

† 3. August 1965 Wien

Wirken

Karl Mantler wurde am 13. Jan. 1890 in Wien als Sohn eines Müllergehilfen geboren. Er besuchte die Volksschule und die Bürgerschule und wurde dann Lehrling in einer Fleischhauerei und Selcherei. Seit seinem 16. Lebens jahr betätigte er sich in der Gewerkschaftsbewegung und wurde 1908 in den Vorstand des Verbandes der Fleischhauer- und Selchergehilfen gewählt. 1913 wurde er zum Sekretär der Gewerkschaft bestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg griff die Tätigkeit M.s über die Landesgrenzen hinaus. 1920 war er auf dem Kongreß in Zürich führend an der Gründung der Internationalen Union der Lebens- und Genußmittelarbeiter beteiligt.

Als der Nationalsozialismus 1933 in Deutschland seine Gewaltherrschaft errichtete und auch in Österreich die politische und gewerkschaftliche Arbeiterbewegung durch das Dollfuß-Regime unterdrückt wurde, gründete M. Mitte Febr. 1934 die illegale freie Gewerkschaft der Lebensmittelarbeiter. Als sich die nach diesem Beispiel entstandenen illegalen ...